Verletztenrettung nach Heizungsexplosion im Industriegebiet

Am Samstag, den 17.07.10 um 20.12 Uhr, wurde das Technische Hilfswerk (THW) Verden alarmiert. Das Einsatzszenario stellte sich wie folgt dar: Bei einer Firma in der Justus-von- Liebig Straße kam es während der Arbeitszeit in den Abendstunden zu einer Heizungsexplosion. In dem weitläufigen Gebäude mit vielen Lagerhallen galt es sieben verletzte Personen zu retten. Die ersten beiden Fahrzeuge trafen um 20.26 Uhr an dem Einsatzort ein, vier weitere folgten um 20.37 Uhr. Sofort nach dem Eintreffen wurde eine Einsatzleitung hergestellt um die Koordination zwischen den beteiligten Helfern sicherstellen zu können.

Die Auffahrt der Firma war durch einen PKW und einige Rollcontainer versperrt, so dass diese Hindernisse erst zur Seite geräumt werden mussten. In dem PKW befand sich eine verletzte Person, die jedoch ansprechbar war. Nach der ersten Versorgung durch einen Sanitätshelfer des THW wurde die Verletzte zu einem Sammelplatz gebracht. Gleich im Anschluss begannen die ersten Helfer der Bergungsgruppe mit der Erkundung der Schadenslage.

Das Gebäude konnte nur durch einen Eingang im Erdgeschoss betreten werden. Gleich am Eingang haben die  Helfer auch schon den ersten Verletzten gerettet. Bei der weiteren Erkundung wurde in einem Lagerraum Rauchentwicklung festgestellt. Sofort rüsteten sich sechs Helfer mit schwerem Atemschutzgerät aus, um in dem verqualmten Raum nach weiteren Personen zu suchen. Auch hier konnten die Helfer einen Verletzten retten. Eine weitere verletzte Person wurde in einer von außen nicht zugänglichen Papierpresse im Erdgeschoß gefunden. Den Helfern gelang es den Verletzten vom Inneren des Gebäudes zu befreien und schnell medizinisch zu versorgen.

Da durch die Explosion der Strom ausgefallen war, begann die Fachgruppe Elektroversorgung den Einsatzort innen wie außen auszuleuchten.

Ein weiterer Verletzter wurde auf einem Fahrstuhl gefunden, der zwischen dem Erdgeschoß und dem 1. Obergeschoss feststeckte. Der Techniker wurde während seiner Arbeit durch die Explosion gegen den Fahrstuhlschacht geschleudert und zog sich dabei eine Kopfverletzung zu. Da sich nicht alle Türen des Fahrstuhls öffnen lassen konnten, mussten die Helfer vom ersten Obergeschoss aus die Rettung beginnen. Zudem war das Treppenhaus teilweise eingestürzt und die Helfer mussten sich mit einer Leiterkonstruktion Zugang zum Obergeschoss verschaffen. Nach kurzer Zeit konnte auch der verletzte Techniker aus dem Fahrstuhlschacht gerettet werden. Er wurde zunächst zu einer Verletztensammelstelle im 1. Obergeschoss gebracht.

Eine weitere Person ist nach der Explosion wohl auf das Dach des Gebäudes geflüchtet. Ein Trupp verschaffte sich schnell über das 2. Obergeschoss einen Zugang zum Dach. Nach einer ersten medizinischen Notversorgung konnte die Person mit Hilfe eines so genannten Schleifkorbes (Trage mit festem Metallboden) vom Dach gerettet werden und wurde anschließend zu der Verletztensammelstelle im 1. OG gebracht. Die letzte Person wurde im 2. OG unter einer 1,5 Tonnen schweren Palette gefunden. Für diese Person kam leider jede Hilfe zu spät, so dass nur noch die Leiche geborgen werden konnte.

Um die Verletzten der Sammelstelle im 1. OG zu retten wurde von außen ein Gerüst aufgebaut. Mit Hilfe des Einsatzgerüstsystems (EGS) war die Aufgabe binnen weniger Minuten erledigt. Über eine Leiterkonstruktion, die mit dem Gerüst fest verbunden wurde, konnten die Verletzten in einem Schleifkorb heruntergelassen werden.

Nachdem auch diese Personen an die Verletztensammelstelle übergeben wurden, war die Übung gegen 24.00 Uhr beendet. Gleich im Anschluss an die Übung, wurden die Beobachtungen der einzelnen Schiedsrichter ausgewertet. Insgesamt war das THW Verden mit 30 Helfern im Einsatz, zuzüglich sechs Schiedsrichtern, die die Übung beobachtet haben. Von der DLRG Verden waren vier Personen als Verletztendarsteller involviert, bei denen wir uns ganz herzlich für die realistischen Unfalldarstellungen bedanken möchten. 

Ein ganz besonderer Dank geht an die Firma VBS Hobby Service GmbH, die uns für diese Übung ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat.


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