Spezialgeräte

Eine Kettensäge kann jeder in einem gut sortiertem Baumarkt kaufen... Diese jedoch nicht. Das THW Verden besitzt eine ganz besondere Säge mit der man durch den härtesten Beton schneidet wie durch Butter. Doch nicht nur das ist eine Besonderheit in dem Ortsverband Verden. Auch das Einsatzgerüstsystem (EGS) ist in Verden zu Hause und kann von der Fahrzeugrettung bis hin zum abstützen von Gebäuden genutzt werden. 

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EGS - Das Einsatzgerüstsystem

Ursprünglich gehörte das EGS der Geschäftsstelle Verden. Allerdings wurde es aus diversen Gesichtspunkten an den Ortsverband abgegeben, unter der Vorgabe es nach Anforderung für andere Ortsverbände der Geschäftsstelle zur Verfügung zu stellen und im Einsatzfall mit Bedienerpersonal zur Einsatzstelle des entsprechenden OVs zu fahren.

Zu diesem Zweck wurde eigens ein Anhänger umgebaut und das Gerüst dauerhaft auf diesem verlastet. Das Gerüst ist genau so flexibel wie simpel einsetzbar. Nach einer kurzen Einweisung kann der Aufbau schnell durch andere Kräfte unterstützt werden. Alles Material das benötigt wird befindet sich auf dem Anhänger und kann von jeder Gruppe in den Einsatz gebracht werden. In der Regel ist dies allerdings die 2.Bergungsgruppe. Sollte das Gerüstmaterial einmal nicht ausreichen, kann von anderen Ortsverbänden oder der Bundesschule Material nachgefordert werden.

Das EGS kann nahezu überall aufgestellt werden, auch da, wo keine Drehleiter hin kommt. Es kann in jedem Hinterhof oder auch in einem Wald aufgestellt werden. Es wird nur die jeweils gewünschte Grundfläche benötigt.

Die Bandbreite an Möglichkeiten, die man mit diesem Gerüstsatz abdecken kann ist fast unbegrenzt. Als Beispiel:

  • Turm mit einer Standhöhe von 9m bei einer Fläche von 3m x 3m
  • Behelfsmäßige Übergänge, Hochwasserstege oder Bootsanleger
  • LKW- Rettungsgerüst in L- Form 90 cm Breit
  • 2 Rettungsrollgerüste
  • Zugrettungsplattform
  • 1 Dreibock
  • 22 einzelne Baustützen in verschiedenen Längen von 1m - 3,5m.
  • verschiedene Rettungsausleger
  • Desinfektionsschleusen
  • Abstützen von Decken und Wänden
  • Be- und Verladerampen
  • uvm.

Beleuchtung

In Zusammenarbeit mit der FGr. Elektroversorgung und dank Unterstützung der Helfervereinigung verfügt der Ortsverband Verden über ein Maß an Beleuchtung, weit über das Übliche hinaus. Insgesamt, 1.BG, 2.BG und FGr. zusammen, verfügt der TZ über rund 20.000 Watt Lichtleistung. Versorgt über die Aggregate der Bergungsgruppen sowie der NEA. Sobald ein entsprechender Anhänger für das neu instandgesetzte 15 kVA AEG hergerichtet ist, steht auch dieses zur Verfügung.

Mit dem Beleuchtungsmaterial ist der TZ in der Lage eine Strecke von ca.250m arbeitsgerecht zu beleuchten.

Kernstück der Optionen ist natürlich die Fachgruppe, da sie das Gros der Beleuchtungsmittel stellt. So banal “Ausleuchten” auch klingen mag, so schwierig kann es auch sein. Daher muss es auch stets trainiert werden, wie hier von der E- Gruppe an einem Fernsehturm in der Nähe von Verden. Dieser wurde von unten beleuchtet um die Möglichkeiten einmal auszutesten.

In der Örtlichen Gefahrenabwehr bietet der OV Verden den Feuerwehren und den SEGen des DRK, stets seine Hilfe in Sachen Licht an, damit sich diese auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.

Durch das EGS verfügt der OV über eine Möglichkeit aus einer erhöhten Position Flächen weiträumig zu beleuchten. Vor allem durch die beiden powermoon® besteht die Möglichkeit z.B. Sammelplätze, Einsatzleitungen und Schadensstellen weitflächig auszuleuchten.


Gölz Betonkettensäge

Die Betonkettensäge aus dem Hause Gölz kam kurz nach dem Eschede- Unglück als Spende in den Ortsverband Verden. Sie besitzt eine größere Einsatzbreite als es zunächst erscheinen mag, denn nicht nur zum Schneiden von Beton kann sie eingesetzt werden, sondern auch zum Durchtrennen von Zug- und Busscheiben. Beide werden aus Werkstoffen gefertigt, die mit “normalen” Mitteln, vor allem dem Motortrennschleifer oder Rettungshammer nicht durchtrennt oder durchbrochen werden können. In Eigenleistung der Helfer wurden einige Modifikationen am Gerät und der Ausstattung vorgenommen die einen Schnelleinsatz des Gerätes begünstigen.

Auf dem Bild schon gut zu erkennen ist die wohl auffälligste Änderung. Man benötigt nur ein Aggregat, diese Version ist somit deutschlandweit ein Unikat. Das Aggregat umfasst sowohl die Hydraulikpumpe für den Kettenantrieb, als auch die Wasserpumpe zur Kühlung der Kette, beides angetrieben von einem integrierten Verbrennungsmotor.  Dies vereinfacht natürlich die Handhabung deutlich und erlaubt komplette Aufbauzeiten von deutlich unter 5 Minuten.

Der Aufbau ist denkbar einfach: Vom Aggregat wird je eine Hydraulikzuleitung und -ableitung verlegt. Der Betriebsdruck beträgt ca. 140 bar. Ferner eine Wasserzuleitung. Der Arbeitsdruck hier beträgt 3-6 bar. Und schon ist das Gerät einsatzbereit. Zum Thema Wasser: Mit der Betonkettensäge werden ständig 80l Wasser in Kanistern mitgeführt, die für den ersten Zugriff im Beton reichen. Danach sollte eine weitere Versorgung über ein Wassernetz oder ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr erfolgen. Dazu wird eine in Eigenregie gebaut Kupplung mitgeführt, die es erlaubt sich an nahezu jedes Brauch- und Trinkwassernetz anzuschließen. Somit ist an fast jedem Ort ein Einsatz des Gerätes möglich. Gegenwärtig gibt es drei unterschiedliche Kettentypen,die je nach Härte des zu bearbeitenden Materials eingesetzt werden können. Die Kette, die sich mit 28m/s dreht, kann den Beton direkt durchstoßen oder aber durchschneiden, bei einer Schnitttiefe von max. 38cm! Die Lebensdauer einer Kette ist natürlich stark werkstoffabhängig, wobei Eisenbewährung kein Problem darstellt.

Aufgrund des hohen Gewichts, ist das Gerät auf Europaletten befestigt und wird im Bedarfsfall auf einen Anhänger oder den LKW der Fachgruppe Elektroversorgung verladen.

Das Gerät ist ein Teil der 2. Bergungsgruppe und ist eine sinnvolle Ergänzung zu den beiden Aufbrechhammern und Trennschleifern auf dem GKW II.